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Aus Sicht des NABU Rheinland-Pfalz ist das eine dramatische Entwicklung. Denn durch die Verwandlung der ehemaligen Wiesen- und Weideflächen in aus Naturschutzsicht wertlosere Acker-Flächen werde der heute schon dramatische Artenrückgang noch beschleunigt. Besonders schlimm sei der Grünland-Umbruch dann, wenn er sogar in ökologisch wertvollen Naturschutz- oder FFH-Gebieten stattfindet wie beispielsweise in sensiblen Auenlandschaften. Wie im Kylltal bei Hillesheim in der Eifel: wo seit Jahrhunderten Auenwiesen waren, sieht man heute nur noch eine triste Mais-Monokultur. Und das hat gleich mehrere Nachteile: Mais-Anbau funktioniert nicht ohne Spritzmittel, doch die Rückstände verschlechtern die Grundwasser-Qualität. Zudem fehlen durch die Maisäcker wichtige Überschwemmungsflächen. Bei Hochwasser wird der Ackerboden einfach weggeschwemmt und Bodenerosion ist die Folge. Außerdem sind die Flächen durch den intensiven Mais-Anbau als wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen verloren.

 

Der NABU fordert aus all diesen Gründen ein Umbruchverbot von Grünland. Die Landwirte dürften nicht noch belohnt werden, wenn sie wertvolles Grünland umpflügen, um Energiepflanzen anzubauen. Biogasanlagen sollten ausschließlich mit Energiepflanzen gefüttert werden, die auf bereits bestehenden Ackerflächen angebaut wurden. Außerdem müsse das Land die traditionelle Milchviehhaltung fördern, zum Beispiel durch Weideprämien, um so neue Anreize zu schaffen, Grünland zu erhalten. Beim Landwirtschaftsministerium in Mainz sieht man das Problem nicht so dramatisch. „Wir beobachten die Entwicklung sehr genau. Aber noch ist ein generelles Umbruchsverbot nicht notwendig“, heißt es dort. Doch die Zeit drängt, denn in den klassischen Grünland-Regionen wie Eifel, Hunsrück oder Westerwald hat die dramatische Entwicklung die Landschaft und damit auch die Ökosysteme bereits nachhaltig verändert.

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