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Die Wildschäden durch Schwarzwild sind jetzt vor allem im Grünland zu sehen. Auf der Suche nach Engerlingen wird der Boden regelrecht umgepflügt. Gerade in höher gelegenen Regionen ist es für den Bewuchs schwer sich zu regenerieren, die Vegetationsdauer ist schließlich kurz. Warum und seit wann dringt das Schwarzwild in diese Regionen vor?
Im Jahr 1740 veranlasste Kaiserin Maria Teresia ein Auslöschungsprogramm um die Wildschäden durch Schwarzwild zu minimieren. Man muss bedenken, dass Schäden an den Kulturen für die kleinbäuerlichen Strukturen existenzbedrohend waren. Um 1810 galt das Schwarzwild fast ausgestorben, nur in einigen Jagdgattern gab es noch Exemplare. Nach dem 2. Weltkrieg ging es dann aber im wahrsten Sinne des Wortes bergauf für das Schwarzwild. Auf Almen auf bis zu 2500 m Seehöhe wurden Wühlschäden festgestellt. Genauso gehört das Schwarzwild in einigen Städten zum üblichen Anblick in den Randbezirken. Fact ist, dass sich die Schwarzwildproblematik nicht auf einzelne Länder beschränkt, ganz Europa ist mehr oder weniger betroffen. Zurzeit findet das Schwarzwild neben den Engerlingen auch andere „Leckerbissen“. Fasangelege und Küken werden ebenso wenig verschmäht wie Junghasen oder schon mal ein kleines Rehkitz. Das Schwarzwild ist wahrlich nicht wählerisch. Die Problematik lässt sich nicht so leicht auf einen Nenner bringen, die Klimaerwärmung spielt aber eine Rolle. Auch wenn die letzten Winter hart waren so ist gesamt gesehen eine Erwärmung nicht von de Hand zu weisen. Trotz der starken Schwankungen zeigt die langjährige Kurve der durchschnittlichen Lufttemperatur im ersten Jahresviertel seit 1900 nach oben. Es kommt zu einer besseren Nahrungsverfügbarkeit für das Schwarzwild durch die verlängerte Vegetationsdauer. Das Schwarzwild ist also eine der Arten die vom Klimawandel profitieren, während andere dabei auf der Strecke bleiben. Ein trockenes Frühjahr ist natürlich auch ein begünstigender Faktor für das Fortkommen der Frischlinge. Hört man die Berichte von Sauen auf 2500 m, kann einem schon mal „schwarz“ vor Augen werden. Schwarzwild kommt zwar auch auf 2500 m vor, es ist aber noch kein Beweis dafür, dass es sich dort auch gut vermehren kann. Es ist eher dafür ein Beweis, dass in den Gunstlagen schon alles gesättigt ist. Gute Ansätze für die Bekämpfung von unbegrenztem „Schwarzwildwachstum“ hat der Wildschweingipfel in der Steiermark gebracht. Die wichtigsten Punkte sind die Rehfütterung ausschließlich mit Raufutter, eine Reduktion der Kirrungen um das Schwarzwild dort gezielt zu bejagen. Am wichtigsten sind aber die bezirks- und revierübergreifende Treib- und Riegeljagden. „Kirchturmdenken“ ist hier fehl am Platz, nur wer großräumig denkt, wird auch Erfolg haben.

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