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Damit sind sie in Europa aber längst nicht allein. Auch in Österreich hat sich der seltene Reviergast zum Problem ausgewachsen. Naturgemäß schlägt auch die Landwirtschaft Alarm, die Schäden in den Kulturen kann man schließlich nicht verleugnen. Wer schon einmal ein Feld, übersät mit den „Bombentrichtern“ gesehen hat, wird das bestätigen. Was aber ist der Grund, dass aus dem Gast ein Schädling geworden ist? Bekannt ist die Forschungsarbeit von Prof. Arnold zu diesem Thema. Der Forscher vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien macht die günstigen Lebensbedingungen für die Explosion des Schwarzwildes verantwortlich. Die Hypothese, dass der vermehrte Maisanbau die Ursache sei, konnte Dr. Arnold nicht bestätigen. Der gegenwärtige Klimatrend ist als Ursache wohl eher zu nennen. Das Schwarzwild zählt eher zu den wärmeliebenden Wildarten und wurde früher durch die harten Winter in seiner Bestandeszahl reduziert. Heute sieht die Sache anders aus, die milden Winter und die Buchen- und Eichelmastjahre tragen auch zu den verbesserten Lebensbedingungen bei. Wir treffen heute Schwarzwild in Bergregionen und in siedlungsnahen Gebieten, sogar in Berlin gibt es eine problematische Schwarzwildpopulation. Gleichzeitig ist dieses Wild nicht gerade einfach zu bejagen. Schließlich sind die Tiere sehr intelligent, in mondhellen Nächten wird man sie kaum antreffen, wenn dann nur im Mondschatten. Bei der konsequenten, nachhaltigen Bejagung sind vor allem Flexibilität und Revier übergreifendes Handeln gefordert.  Laut Prof. Arnold führt auch Fütterung oder übermäßige Kirrung zur Bestandeszunahme, auch den Ablenkfütterungen stellt er ein schlechtes Zeugnis aus.  Die gegenwärtige Situation stellt ohne Frage eine Herausforderung für die Jägerschaft dar. Im vergangenen Jagdjahr haben Bayerns Jäger beispielsweise rund 42 400 Wildschweine erlegt. Nach der Rekordstrecke von 62 000 im Vorjahr sind die Abschusszahlen damit um ein Drittel gesunken. Im Landwirtschaftsministerium ist man auf der Suche nach der Ursache. Als wesentlichen Grund für den Rückgang nannte der bayerische Landwirtschaftsminister Brunner das üppige Nahrungsangebot an Eicheln und Bucheckern im vergangenen Herbst. Kirrungen seien daher nicht interessant gewesen. In Bayern setzt man jetzt auf großflächige und revierübergreifende Bewegungsjagden mit Jagdhunden und Treibern. Seit Anfang der neunziger Jahre haben sich die Wildschweine in Bayern massiv vermehrt. Wie eine Auswertung der amtlichen Streckenlisten zeigt, haben die Schwarzkittel bis auf wenige Landkreise mittlerweile fast ganz Bayern erobert. In Österreich sieht die Situation nicht viel anders aus und so wird auch in diesem Jahr einiges auf uns Jäger zukommen.

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